… Martin Sänger

Avatar-ZwiegesprächJa früher, früher war bekanntlich für viele Menschen alles Besser, nur stimmt das? Wie wir wissen, nennt man so etwas „Ansichtssache“. Wenn man genau hinhorchen könnte, wüsste man, dass die meisten Menschen genau wissen, dass sich das Leben in der Gegenwart abspielt, denn die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, selbst wenn wir es wollten. Was wir jedoch jederzeit ändern können ist unser Denken in der Gegenwart. Dieses Denken führt zu Ergebnissen in der Zukunft und diese scheint ja äußerst digital zu sein oder zu werden, was dem einen Angst macht und dem anderen neue Möglichkeiten erschließt. Fast jeder von uns der gerade jetzt diesen Beitrag liest, hat wahrscheinlich schon irgendeinen eigenen Account auf irgendwelchen sozialen Netzwerken, hat einen eigenen Blog oder ähnliches.

Der IT-Experte und Internetphilosoph Gunter Dueck glaubt zum einen an die Segnungen der Datennetze, die es möglich machen, dass mein Auto bald selbstfahrend Daten austauscht und so die Verkehrsströme optimiert werden, nur sieht er auch die Schwächen, denn in einem Interview mit der FR-Online sagte er, das manches wie bestimmte Arten der Bannerwerbung ziemlich nervig und somit kontraproduktiv sein können.

Martin Sänger, einer der arriviertesten Verkaufs-und Vertriebsprofis im deutschsprachigen Raum glaubt das derjenige, der die Psychologie hinter den sozialen Netzen, der neuen digitalen Freundschafts-, Beziehungs- und Kontaktwelt entschlüsselt und sie dann gezielt, z.B.  auf den Verkauf und auf seine tägliche Kommunikation anwendet, im Umgang mit den anderen Menschen und dem Kunden von morgen deutlich erfolgreicher sein wird als andere. Auch meiner Meinung wird es so sein, denn was ist denn ein „Chat“ ein „Post“ – es ist Kommunikation, nur mit dem Unterschied, dass es eben nicht von Mund zu Ohr geht. Es gibt schon jetzt sehr viele erfolgreiche Marken, die mehr Geld innerhalb ihres Marketings für Social Media Agenturen ausgeben als für reine Werbeagenturen und deren Printideen.

Nur, lieber Herr Sänger, warum macht sich eigentlich ein Vertriebs- und Verkaufsprofi Gedanken darum, dass Menschen ein Bild von ihrem Kaffee posten oder bei fremden Menschen „gefällt mir“ klicken, wenn diese sich über ein neues Messerset aufregen?

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Vor allem aus meinem eigenen Unverständnis heraus. Als ich vor knapp 4 Jahren von einem jungen Mann gefragt wurde ob ich nicht auf Facebook sei und dies verneinen musste, schaute er mich so verständnislos an, dass ich sofort bemerkte, dass ich hier etwas übersehe. Nachdem ich mich dann sofort bei Facebook und anderen social-networks angemeldet hatte, entdeckte ich viele Dinge, die ich erst einmal gar nicht verstanden habe. Ein markantes Beispiel haben Sie bereits erwähnt, das Bild von dem Kaffee den man gerade trinkt. Das verleitete mich dazu, hinter dieses Verhalten zu blicken. Ich wollte wissen, was die Menschen dazu bewegt das zu tun. Als Unternehmer und Verkaufstrainer stellte ich mir natürlich parallel dazu die Frage, wie man die Erkenntnis über dieses Verhalten gewinnbringend nutzen kann.

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Herr Sänger, ein ehrliches Bekenntnis zu einer anfänglichen Unwissenheit – was die sozialen Netzwerke betrifft – ist sehr sympathisch, jedoch auch bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen heute noch Fakt. Manche scheuen sich vor den Sozialen Netzwerken, einige können dem immer noch nichts abgewinnen, andererseits gibt es einige die Offensiv damit umgehen. Muss man als Unternehmer denn überhaupt in diesem Bereich mitwirken?

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Auf jeden Fall. Es ist aus meiner Sicht unverzichtbar, dass Unternehmer sich in diesen Medien bewegen. Der erste Grund dafür ist, dass das eigene Unternehmen bereits jetzt in den sozialen Netzen Erwähnung finden kann, ob man dabei ist oder nicht. Da ist es doch wesentlich besser, wenn ich mitbekomme, was so über meine Firma geschrieben oder diskutiert wird. Der zweite Grund ist, dass diese Medien eine sehr gute und direkte Interaktion mit den Kunden und Interessenten zulassen. Wofür ich früher teure Studien bezahlen musste, kann ich heute im Dialog über das Netz erfahren. Das sind grandiose Möglichkeiten, sehr wichtige Informationen zu erhalten. Was wünschen sich Kunden, was gefällt ihnen gut und womit sind sie unzufrieden, das alles wird einem quasi auf dem Silbertablett serviert. Die grundlegendsten Erkenntnisse habe ich in meinem Buch beschrieben aber die Details bekommt jedes Unternehmen nur, wenn es in den Netzen aktiv ist. Wichtig ist es auch zu erkennen, dass Social-Media Chefsache ist. Wenn ihr Unternehmen also keine eigene Pressestelle oder Kommunikationsabteilung hat, gehört dieses Thema in die Hände der Chefs. Hier geht es um offizielle Statements und Reaktionen die ihr Unternehmen repräsentieren, da sollte man nicht den Lehrling ranlassen, auch wenn der sich vielleicht sicherer in dieser Welt bewegt.

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Unternehmer/Inhaber von kleinen und mittelständischen Unternehmen sollen alleine Entscheidungen treffen, am besten auch in jedem Teilbereichs seines Unternehmens die Arbeit auch selber machen können, ein Teamplayer sein und gut mit seinen Mitarbeitern zusammen arbeiten können, er soll eigene Grenzen erkennen jedoch Visionen haben, er soll sozial gut vernetzt sein und gut Kommunizieren, er soll Detailorientiert arbeiten und trotzdem immer das große Ganze sehen, er soll Risikobereit sein und doch sicher agieren, er braucht Leidenschaft, Beharrlichkeit, Kreativität und Ausdauer und jetzt sagen sie, ganz klar, logisch nachvollziehbar begründet und unmissverständlich, dass er sich nun auch noch persönlich um Facebook, Google und Co. kümmern muss, dass Social Media Chefsache ist. Gibt es denn eine Möglichkeit der Gewichtung, wie viel Zeit oder welche Intensität muss er mit einberechnen?

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Dazu kann man leider keine pauschale Antwort geben. Es kommt auf die Zielsetzung an. Wichtig ist, zu bedenken, dass die sozialen Medien sehr schnelle Netzwerke sind. Insofern sollte man zumindest täglich einmal online sein um zu sehen, was sich dort tut. Wenn man mit diesem Thema anfängt, braucht man sicher etwas mehr Zeit um sich zurecht zu finden. Mit etwas Übung lässt sich das aber sehr gut auf ein paar Minuten am Tag reduzieren. Es gibt auch gute Software, mit der man seine Postings auf Termin setzen kann so dass man nicht täglich daran denken muss. Hiermit kann man zum Beispiel einen kompletten Monat durchplanen und muss sich dann nicht mehr großartig um neue Ideen kümmern. Allerdings sollte man schon schauen, was sich eventuell unter den jeweiligen Postings für Diskussionen oder Fragen entwickeln und darauf sollte man auch reagieren. Wichtig ist, nahezu jede dieser aktuellen Plattformen ist eine Kommunikationsplattform, insofern sollte man auch kommunizieren.

Wenn sich diese Kommunikationsform für den Nutzer jedoch als gutes Mittel zur Kundengewinnung zeigt, dann lohnt es sich auch mehr Zeit pro Tag mit der Pflege und dem Austausch zu verbringen.

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Wenn sie meinen, man solle Postings beobachten und auch die sich daraus entwickelnden Diskussionen – solange alles Positiv ist, ist ja soweit auch alles gut, jedoch kann es natürlich auch negative Postings geben, in welcher Form sollte man darauf reagieren?

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Bei negativen Kommentaren oder Anmerkungen ist es besonders wichtig schnell zu reagieren. Hierbei ist vor allem zu beachten, dass man als Unternehmen, niemals in eine Rechtfertigung einsteigt. Denn, egal ob sie Recht haben oder nicht, die Netzgemeinde wird immer zu dem vermeintlich schwächeren halten und das ist immer der Kunde bzw. die Einzelperson. Auf diese Weise schaukelt sich ein Negativkommentar sehr schnell zu einem sogenannten Shitstorm hoch. Ideal sind Reaktionen nach dem Motto „Vielen Dank dass Sie uns gleich informieren, wir möchten dieses Thema sehr gerne in Ihrem Sinne mit Ihnen lösen, bitte rufen Sie uns an…“ Natürlich kann man auch auf den Mailweg verweisen oder man bittet den enttäuschten Kunden dass er seine Telefonnummer per Kurznachricht schickt damit sich jemand bei ihm melden kann usw. In jedem Fall sollte man darauf eingehen und nicht versuchen das abzubügeln.

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Was sollte man denn als Chef tun, wenn man feststellt, dass mir das Internet, besser gesagt die sozialen Netzwerke wirklich Kunden bringt, bleibt es dann Chefsache, oder wird es dann zu einer Mitarbeitersache?

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Wenn ich erkenne, dass diese Medien für mich sehr erfolgreich sind, dann kann ich natürlich, je nach Firmengröße, einen oder mehrere Mitarbeiter ransetzen. Trotz allem würde ich als Unternehmer den Mitarbeitern erstmal keinen Freibrief geben alles zu posten oder zu twittern, sondern gerade am Anfang dieses Thema hautnah begleiten. Mit etwas Erfahrung und vor allem klaren Befugnissen der Mitarbeiter, ist es natürlich möglich, sich auch als Chef mehr und mehr zurückzuziehen.

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Herr Sänger, sie sind bekannt als sehr humorvoller Mensch. War es jemals im Gespräch, dass sie für das Cover ihres Buches „Social Media Vertriebscode – GEKNACKT» – Was Unternehmen von Facebook & Co. lernen sollten.“ als Panzerknacker zu sehen sein sollten?

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Wie so oft im Leben, entstand das aus einer lustigen Idee heraus. Ich finde es persönlich sehr wichtig, dass man auch im beruflichen Kontext seinen Humor bewahrt und auch über sich selbst lachen kann. Das ist wesentlich entspannter als die Verbissenheit die ich mancherorts vorfinde. Deshalb habe ich auch spontan zugesagt, dieses Cover so umzusetzen. Spannenderweise zeigen vielen Menschen, dass sie entspannt und mit Humor erfolgreicher sind als die harten Arbeiter, die sich immer weiter antreiben. Auch in den sozialen Netzen ist deutlich zu erkennen, dass wir Menschen sehr gerne lachen, sogar wir Deutschen! In meinem Buch habe ich auch versucht, locker und mit einem Augenzwinkern zu schreiben weil ich selbst solche Bücher wesentlich lieber lese als trockene Fachliteratur.

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Presse02kleinschattenMartin Sänger ist Speaker, Entertainer und Augenöffner. Er begeistert sein Publikum mit seiner sympathisch dreisten Art, Dinge auf den Punkt zu bringen. Durch seine humorvolle Rhetorik versteht er es wie kaum ein anderer, sein Publikum auch für die Umsetzung eher unbequemer Themen zu motivieren. Die geniale Einfachheit, mit der er auch teilweise komplexe Zusammenhänge darstellt, nimmt seinen Zuhörern automatisch die Angst vor einer Veränderung. Wenn Sie also bei Ihrer Veranstaltung anstelle eines „Irgendwie hat man das alles schon einmal gehört“ lieber ein „Ich kann es kaum erwarten loszulegen“ als Feedback möchten, dann ist ein mitreißender Vortrag von Martin Sänger genau die richtige Wahl.

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GEKNACKT – der social-media Vertriebscode
Was Verkäufer & Unternehmen von Facebook & Co. lernen sollten
Ein Vertriebsbuch auf der Basis von social-media
Cover-finalschattenKein Zweifel, die sozialen Netze sind extrem erfolgreich. Wer in 8 Jahren knapp 900 Millionen Menschen dazu bringt, ständig mit dem Unternehmen verbunden zu sein, der muss etwas sehr richtig machen. Was steckt dahinter? Was verbirgt sich hinter dieser „Facebookmanie“? Aber vor allem ist spannend, warum sich die Nutzer bei Facebook, XING, LinkedIn oder google+ so verhalten, wie sie sich verhalten. Was macht den Reiz aus, die Welt wissen zu lassen, dass man gerade im Stau steht? Zu welchem Zweck dient denn der „gefällt mir“ Button? Und warum um Gottes Willen muss jeder wissen was ich gerade esse?
Keine Angst, das ist kein Buch wie man die sozialen Netze benutzt, das finden die User sehr schnell selber raus, auch wenn dem einen oder anderen mancher Sinn verborgen bleibt. Aber wer die Psychologie dahinter entschlüsselt und sie dann gezielt zum Beispiel auf den Verkauf und auf seine tägliche Kommunikation anwendet, der wird im Umgang mit dem anderen Menschen und dem Kunden von morgen deutlich erfolgreicher sein als andere.
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