… Hermann Scherer

Avatar-ZwiegesprächIst ihnen schon mal die Aussage „Unsere Welt ist eigentlich nur für Glückskinder gemacht“ an den Kopf geworfen worden? Die meisten werden Denken, „was für ein Quatsch!“ Wenn es so wäre, gäbe es ja schon lange keine Menschen mehr. Oder, wie ist es, wenn man diesem Satz ein wenig mehr Zeit und Raum im Gehirn gibt und sich darüber erst einmal Gedanken macht. Haben wir hier eine neue Form der Evolutionstheorie? In der biologischen Evolutionstheorie beschreibt man den jeweiligen Stand der Forschung, zu den verschiedenen Fragen der Entstehung und Veränderung der Arten.

Ein Mann Namens Charles Darwin hatte durch seine Darwinsche Evolutionstheorie auch schon manche Probleme mit dem Gedankengut anderer und er gilt heute wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler aller Zeiten. Wenn man bedenkt, wie viele Teildisziplinen der Biologie Erkenntnisse für die Evolutionstheorie beisteuern, wie z.B. die Genetik, die Morphologie, die Anatomie, die Zellbiologie, die Biochemie, die Verhaltensbiologie, die Ökologie und Biogeographie und die Entwicklungsbiologie, dann würde es nicht wundern, wenn man das Glücksempfinden oder das Glücklich sein, mit in die Verhaltensbiologie packen würde. Et voilà, da haben wir es, Herr Scherer, sind sie ein Evolutionstheoretiker?

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Dabei wurde Darwin mit „Survival of the fittest“ oft falsch übersetzt. Nicht der Stärkste oder Schnellste gewinnt den Wettkampf, sondern der, der sich am besten an die Situation anpassen kann (to fit). Im einen Augenblick sind es noch Dinosaurier, einen Wimpernschlag von wenigen Millionen Jahren später sind es Ratten.

Heute ist es noch der Homo, manchmal Sapiens, morgen sind es vielleicht die Küchenschaben. Oder immer noch der Homo Sapiens, wenn er sich zwischenzeitlich zum Homo Luckicus gewandelt hat. Und möglicherweise ist es nicht die biologische, sondern die göttliche Bestimmung, dass wir unsere Welt, die wir viel zu selten Paradies nennen, bekommen haben, damit wir dort in dieser – uns manchmal so fremden Welt – glücklich sind..

Denn es gilt zu beweisen, dass wir nicht auf dieser Welt sind um glücklich zu werden, sondern um glücklich zu sein. Doch wir sind viel zu sehr ergebnisorientiert und nicht erlebnisorientiert und werden zu häufig mit unseren letzten Weg mit einem zurückgelassenen Rucksack von Ergebnissen statt Erlebnissen antreten. Und genau das zu ändern wäre ein beispielhaftes Beispiel einer Revolution und damit eine Evolution.

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Herr Scherer, eine echte Revolution formulieren sie in ihrem Buch „Glückskinder“ bereits schriftlich aus. Sie wollen entgegen der Gepflogenheiten von Jahrhunderten junge Menschen sogar zu Luftschloßarchitekten ausbilden lassen. Ich könnte ihnen aus meiner Umgebung nur ganz wenige Menschen nennen, die sie darin unterstützen würden oder wollten. Luftschlösser, Träume, Visionen – sie verlangen den Eltern, Erziehern und Realisten dieser Welt einiges ab. Im allgemeinen heißt es doch, „setz dir realistische Ziele, damit sie auch erreichbar sind und nicht frustrieren“. Wie entgegnen sie diesem Denkmuster?

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Die Aussage „Sei doch realistisch“ ist ein Versteck. Um visionär denken zu können, darf uns die „realistische Realität“ oder was wir dafür halten, nicht im Weg stehen, wir brauchen vielmehr ein hohes Maß von Realitätsanzweifelung oder Realitätsignoranz. Um Wege zum Ziel zu erkennen, die außerhalb des üblichen Alltagstrotts liegen, eben Chancen zu erkennen, müssen wir die Signale, die wir über die Realität empfangen mit unseren nichtrealen Vorstellungen verbinden. Deshalb können Sie ein Brainstorming sofort verlassen, wenn jemand sagt: „Jetzt aber mal realistisch!“

Doch wir haben gelernt Kompromisse zu machen, das ist unser Versteck. Und wenn Sie sagen, Sie haben es für Ihre Verhältnisse doch schon ganz passabel weit geschafft, wenn Sie realistisch bleiben, dann ist das immer noch eine Ausrede, nur auf hohem Niveau. Das Unrealistische zu versuchen, damit dürfen Sie nie aufhören. Es ist nämlich oft leichter, das Unrealistische zu erreichen, als das Realistische. 99 Prozent der Menschen auf dieser Welt glauben nicht daran, dass sie in der Lage sind etwas Großes zu vollbringen und streben nur nach dem Mittelmaß. Folglich ist gerade bei den realistischen Zielen der Wettbewerb am schärfsten. Deshalb ist es paradoxerweise besonders zeit- und energieaufwändig, solche vermeintlich einfachen oder normalen Ziele zu erreichen.

Es ist beispielsweise heute oft leichter eine Finanzierung für eine Million aufzubringen, als eine Finanzierung für 100.000. In einer Bar ist es leichter, die seltene, perfekte 10-Punkte-Traumfrau anzusprechen, als eine der vielen 6-Punkte-Frauen, um die die meisten Männer herumschwarwenzeln, weil sie sich mehr nicht zutrauen. Das gleiche gilt auch für den Rest der Welt, Ihre beruflichen Ambitionen zum Beispiel. Sie dürfen nicht den Fehler machen, die Konkurrenz zu über- und sich selbst zu unterschätzen. Es sind die gewöhnlichen Menschen, die außergewöhnliche Dinge machen – und damit vielleicht sogar außergewöhnlich werden.

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Ein faszinierendes Beispiel aus der Realität der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, mit der Rosa Louise Parks aus einem gewöhnlichen Menschen zu einem außergewöhnlichen wurde, beschreiben sie in ihrem Buch ja auch, doch melden auch sie immer wieder Selbstzweifel an.Für viele sind sie ein besonderes Beispiel, ein außergewöhnlicher Mensch. Im Buch fällt allerdings immer wieder auf – zum einen ihr Ruf nach dem Weg, weg von der Masse – hin zum individuell denkenden Visionär und auf der anderen Seite immer mal wieder der Zweifel an eigenen Entscheidungen. Wie passt das zusammen?

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Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut mit allen Eigenschaften, die dazu gehören und auch den Eigenschaften, die nicht dazu gehören. Und zu letzteren gehören die Selbstzweifel. Die Ängste, die Gefühle, die das Gegenteil von Mut sind. Wir können diese Dinge nicht leugnen, nur versuchen damit richtig umzugehen.

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„Wir können diese Dinge nicht leugnen, nur versuchen damit richtig umzugehen. “ Mit einer solchen Aussage gehören sie eindeutig zu einem sehr begrenzten Kreis bekannter Persönlichkeiten, die sich derzeit zuhauf zu Themen wie Glück und Erfolg äußern, wodurch sie ihr Motto – Jenseits vom Mittelmaß – nochmals unterstreichen. Ist jedoch vielleicht genau dieses einer der Gründe, warum sie ihren Umgang mit ihrem Chancenblick so geschärft haben – gerade auch wissend, dass nicht jede Chance die Ihre sein muss bzw. nicht jede Chance auch eine erfolgreiche Entwicklung durchläuft, jedoch große Chancen lauern können?

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Wir wissen, dass die meisten Vorhaben scheitern, dass Chancen häufiger den Geschmack des Misserfolgs und seltener die Süße des Erfolgs erleben. Der größte Feind der Chancen sind die Chancen selbst. Denn wer keine hat, der sollte eine suchen, doch diejenigen, die ihre Chancen gefunden haben tun häufig gut daran keine weiteren zu suchen, zumindest so lange nicht, bis die Chance einen gewissen Reifegrad hat. Es ist augenzwinkernd vergleichbar mit der Partnersuche. Wer keinen hat, der sollte möglicherweise an vielen Stellen suchen und schnuppern. Wer jedoch einen gefunden hat, der sollte mit dem schnuppern aufhören.

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Bei unserer ersten Begegnung erzählten sie fast beiläufig und bescheiden, dass das Buch „Glückkinder“ ihr bis zu diesem Zeitpunkt wohl persönlich wichtigstes Buch ist. Ich selbst habe auch stark von den Inhalten profitiert, jedoch fast noch mehr, von der Art wie es geschrieben ist. Es erscheint sehr authentisch, fast als würden sie vor einem sitzen und alles erzählen. Im Grunde ist es auch für junge Leser interessant, da auch die Beispiele, Geschichten und Anekdoten sehr klar und unkompliziert sind. In dieser Art geht es auch in ihrem Buch „Schatzfinder“ weiter. Werden wir in der Zukunft noch mehr Bücher dieser Art von ihnen erwarten können?

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Lieber Herr Hofer, wenn es Geist, Zeit und Muße zu lässt ein weiteres, solches Buch zu schreiben, dann gerne. Doch vor einem solchen Buch liegt ja oft auch ein dementsprechendes Leben mit Erlebnissen, Erfolgen und Niederlagen. Wenn die Zweifel kleiner als die Hoffnung sind, dann ist das eine gute Ausgangsbasis. Sie bekommen auf alle Fälle eines geschenkt 🙂

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HERMANN SCHERER

MEHRFACH DEN MARKTFÜHRER HERAUSGEFORDERT

HermannScherer-Presse5-124818-28092011Blog-Jonny-HoferNach dem Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Verkaufsförderung in Koblenz, Berlin und St. Gallen baute er mehrere eigene Unternehmen auf, etablierte diese in der Branche, eroberte große Marktanteile von den Wettbewerbern und wurde vom Herausforderer der Branchengrößen zum Marktführer. Ein Unternehmen platzierte er nach kurzer Zeit unter den TOP 100 des deutschen Handels. Parallel dazu wurde er internationaler Unternehmensberater, Trainerausbilder und Manager of Instruction der weltweit größten Trainings- und Beratungsorganisation. Dort erhielt er den Platinum Award für höchste Qualität und höchsten Umsatz. In den weltweiten Rankings von über 10.000 Verkäufern erreichte er regelmäßig Plätze unter den TOP 10.

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Das persönlichste Buch von Hermann Scherer „Glückskinder“

Lassen Sie sich berühren, wachrütteln und begeistern! Hermann Scherer zeigt auf, wie man chancenintelligent wird. Das heißt, wie man seine – sich täglich bietenden – Chancen erkennt und effizient nutzt. Hermann Scherer reflektiert, denkt quer sowie voraus, polarisiert, stellt in Frage, provoziert, öffnet Augen und beantwortet die Frage: »Warum suchen manche lebenslang Chancen, während andere sie täglich nutzen?« Das Buch ist ein Plädoyer für ein Leben vor dem Tod.

01-Glückskinder-Cover-350-Blog-Jonny-HoferDer Fisch springt nicht an den Haken und das Reh läuft nicht vor die Flinte. Genauso will auch die Chance gejagt sein. Glückskinder wissen das. Statt darauf zu warten, dass ihnen alles Gute einfach in den Schoß fällt, setzen sie ihre Chancenintelligenz ein: die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und zu nutzen – und zwar die richtigen! Klingt banal? Warum sind wir dann nicht längst alle Glückskinder? Hermann Scherer erzählt viele Geschichten von Menschen, die Chancen in scheinbar unbedeutenden oder gar ausweglosen Situationen gesehen und ergriffen haben. Zum Beispiel von Stefan Raab, der es vom Metzgerei-Lehrling zum medialen Multitalent gebracht hat. Oder von Cliff Young, der im Alter von 61 Jahren den 875 km langen Ultra-Marathon in Overall und Gummistiefeln lief und gewann. Und Scherer macht klar, was man über Chancen wissen muss: Sie liegen nie in der Zukunft, sie pfeifen auf Regeln und sie sind so alltäglich wie das Leben! “Die Sorte Glück, die ich meine, wenn ich von Glückskindern spreche, ist der Zustand des Glücklichseins, der nicht durch einen zufälligen Glückstreffer hervorgerufen wird, sondern durch eine Art zu leben, die einem ermöglicht, dauerhaft Chancen zu entdecken und zu nutzen. Um diese Glückskinder und ihren besonderen Chancenblick geht es in diesem Buch” sagt Hermann Scherer.