… Jumi Vogler

Avatar-ZwiegesprächCharles Dickens soll mal gesagt haben: „Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu verbessern und zu belehren, sondern mit Weisheit zu ertragen.“ Charles Dickens ist nun schon über 143 Jahr nicht mehr unter uns, trotzdem stellt sich die Frage, ob dieses Zitat von ihm denn heute noch ein gewisses Maß an Richtigkeit besitzt?

Manchmal kann man das Gefühl bekommen, dass Humor zum einen für viele Menschen nicht mehr definierbar ist und wenn man die sogenannten Sendungen mit Humor im deutschen Fernsehen sieht, hat es nur noch wenig mit Humor, als vielmehr mit ausufernder Schadenfreude zu tun. Allerdings ist es mittlerweile auch so, dass Experten wie z.B. Prof. Dr. med. Barbara Wild, 
Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie aus Tübingen, den Humor als sehr wichtiges Instrument zur Heilung von Patienten ansieht.

Aus meiner Sicht, wird vor allem in den Unternehmen viel zu wenig gelacht. Bedingt durch Druck und allerlei Ängste, entscheiden sich viele Vorgesetzte wie auch Mitarbeiter lieber dafür, alles sehr ernst zu nehmen – ohne dabei zu bedenken, dass Menschen die gut gelaunt, fröhlich oder gar glücklich sind, auch viel effektiver und erfolgreicher arbeiten. Beispiele gibt es genügend, ich habe im Einzelcoaching z.B. einen Geschäftsführer, der seit ca. 5 Monaten morgens vor Arbeitsbeginn 15 Minuten Lachyoga mit seinen Mitarbeitern macht, Umsatzplus seitdem 7% !

Frau Vogler, sie sind die derzeit wohl arrivierteste Experten im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Kooperation von Humor mit Kommunikation und Führung geht. Sie stellen in ihrem Buch „Erfolg lacht“ im Untertitel die These auf, dass Humor sogar eine Erfolgsstrategie sei, wie kommen sie darauf?

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Danke für die Blumen.

Wollen wir hoffen, dass das noch lange so bleibt.

Ja, Humor scheint ein Trend zu werden.

Und ich habe genügend  Humor, dem lachend entgegen zu sehen.

Charles Dickens hatte unrecht, Humor will die Welt verbessern.

Jedenfalls der Humor von Kabarettisten.

Die wollen – anders als Comedians und Loriot.

Es gibt viele Arten von Humor, den weichen, den harten, den weißen, den schwarzen und dann ist er auch noch in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich.

Mein Humor ist kabarettistisch und satirisch.

Ich will damit die Welt verändern – drunter mache ich es nicht.

Zu allererst will ich den Humor aus der Konsumecke rausholen.

Humor wird in Deutschland konsumiert.

Aber selbst Humor zu entwickeln, davor haben viele Menschen Angst. Privat und in Unternehmen.

Männer haben davor viel mehr Angst als Frauen.

Denn Humor ist immer auch ein Stückchen schräg, anarchisch und vor allem macht er sich über Hierarchien und Status lustig.

Der humorvolle Mensch lacht über die eigenen Schwächen, aber Männer dürfen ja kaum Schwächen zeigen.

Wenn ich in Unternehmen Vorträge halte oder Führungskräftetrainings gebe, dann merkt man, dass bei dem Thema Fehlertoleranz oder über „Die – eigenen – Schwächen – lachen“  schnell Schluss mit lustig ist.

Dafür haben Frauen Angst, den kämpferischen Humor einzusetzen, also: schlagfertig, schräg zu sein und aufzufallen. Frauen wollen nicht auffallen. Pauschal gesprochen. Frauen wollen gemocht werden. Frauen bevorzugen Heiterkeit. Ein Lächeln im Gesicht, mit dem Frau alle Missliebigkeiten und Schicksalsschläge gelassen anlächeln kann. Das ist der Wunsch nach Unberührtheit und Unversehrtheit. Und das kann Humor nicht leisten!

Humor spürt den Schmerz, um dann darüber zu lachen.

Wie komme ich darauf, dass Humor eine Erfolgsstrategie im Unternehmen sei? Fragen Sie Ihren Klienten! Der weiß es! Aber Sie wollen es ja von mir wissen: Humor schafft in erster Linie Distanz.

Die humorvolle Führungskraft spürt den „Schmerz“, den Konflikt, die Krise, den Veränderungsprozess wie alle anderen auch, aber der humorvolle Mensch ist nicht mit der Krise identifiziert, er entwickelt humorvolle Distanz, indem er über sich selbst, die Krise und sei sie noch so schlimm, lachen kann.

Das schafft Kreativität, neue Perspektiven und neue Lösungen.

Und im Unternehmen bedeutet das Spitzenleistungen!

Die humorvolle Führungskraft weiß, dass auch sie ein Mensch ist und Fehler macht. So geht sie mit Fehlern anderer im Unternehmen kreativer um. Fehler passieren. Wichtig ist es, daraus zu lernen. Das machen Mitarbeiter eines humorvollen Unternehmens. Und dadurch entstehen Innovationen und eine völlig andere, offene, vertrauensvolle Unternehmensatmosphäre.

Die humorvolle Führungskraft weiß, dass Menschen Wertschätzung und Respekt brauchen und Spaß und Freude bei der Arbeit. Das ist in deutschen Unternehmen Geheimwissen. Denn hier heißt es: „Wer lacht, hat noch Reserven“.

Und so sieht es doch in Wirklichkeit aus mit den Spitzenleistungen, den hohen Krankenständen, der schlechten Motivation: 85% der Mitarbeiter, sind laut Gallup-Studie 2012, entweder in der emotionalen Kündigung oder machen Dienst nach Vorschrift. Das hat sehr viel damit zu tun , dass Unternehmen patriarchal organisiert sind.

Und Männer halten Soft Skills für „weicheiig“ und was sie für „weicheiig“ halten, das kaufen sie nicht oder bezahlen es schlecht.  Mittlerweile  – und das merke ich daran, dass ich jetzt in Branchen engagiert werde wie der Baubranche, der Finanzbranche, der Logistikbranche – Branchen,  die vorher nicht auf die Idee gekommen wären, eine Humor- und Spitzenleistungsexpertin in Managementforen zu engagieren – gehen wir gesellschaftlich hin zu mehr Emotionalität, zu mehr Emotionalisierung und zu einem stärkeren Demokratie- und Mitspracheverständnis. Das ist außerordentlich gut für den Humor. Und was gut ist für den Humor ist gut für die Motivation und die Spitzenleistungen und Unternehmen. Humor schafft Wachstum. Persönliches und Ökonomisches! Erfolg lacht!

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Nun ist es so, dass jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter, jede Führungskraft und jeder Firmeninhaber auch Menschen mit Privatleben sind – so sollte es zumindest sein. Ist es überhaupt möglich, den Humor vom Arbeitsfeld hinüber ins Privatleben zu transportieren oder sollte man da nicht den umgekehrten Weg gehen – vom humorvollen Privatleben zum humorvollen Arbeitsleben?

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Lieber Jonny Hofer, es gibt zwar den Privatmenschen und dann den Berufsmenschen, das ist der, der versucht, alles, was ihn menschlich macht, also Emotionen, auszuklammern und der deswegen nur von seinem Anzug zusammengehalten wird. Aber es gibt keinen Unterschied zwischen Privat- und Berufshumor, jedenfalls keinen grundsätzlichen. Man hat eine bestimmte Art von Humor und die hat man dann auch im Beruf. Vielleicht mit ein paar Abweichungen. Ich bin überzeugt, dass es irgendwann mal „Humorexperten“ gibt, die einem genau vorschreiben, wie man humorvoll agieren soll – mit Standardantworten.

Wie gesagt, das gibt es schon unter Humor im Vertrieb. Das hat dann mit Humor gar nichts mehr zu tun. Humor ist spontan. In der Kommunikation.

Fazit: Wenn ich privat humorvoll bin, dann bin ich es besitze ich den gleichen Humor auch beruflich. Ob ich ihn immer rauslasse, ist die andere Frage. Aber dafür gibt es ja mich. Und ich sage: „Fragen Sie sich immer, haben Sie heute schon Ihren Mitarbeitern, Wertschätzung, Spaß und Freude geschenkt? Und beantworten Sie diese Frage mit einem kräftigen Ja“! Erfolg lacht!

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Ihrer Meinung nach sollte Humor sogar als Fach an den Schulen gelehrt werden, was allerdings auch andere Trainerinnen und Trainer aus ihren jeweiligen Bereichen sagen. Warum sollte man Humor eher als Schulfach einführen als zum Beispiel, den Umgang mit Geld, Selbstkenntnis, Menschenkenntnis, Diplomatie, usw.?

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Wenn Sie Humor in der Schule lehren, lehren sie Menschlichkeit und das Bewusstsein, dass wir alle angesichts des Universums nur kleine Würstchen sind. Würstchen, von denen sich jedes einzelne  für eine Mega-Wurst hält, vor allem männliche Würstchen….

Gut, einige von uns sind Alpha-Würstchen, aber Würstchen bleibt eben Würstchen.
So lange Menschen statusfixiert und auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, wird sich nicht viel ändern in der Welt, was die Themen z.B. Gerechtigkeit oder menschlichen Umgang miteinander angeht. Und Humor verhilft dazu, denn Humor ist das Gegenteil von Statusdenken. Humor weiß um die Schwächen und Fehler unserer Spezies. Und er liebt die Menschen dennoch. Und das ist viel mehr, als die meisten Menschen von sich behaupten können. Ein humorvolle Leben, humorvolle Unternehmen, humorvolle Politik, ein toleranter Umgang miteinander – das ist wichtig. Das ist die Grundlage des Miteinanders. Auf der Welt. Was nicht ausschließt, dass man die andere Dinge auch lernt. Wer Humor hat, kann auch durchaus wissen wollen, wie man mit Geld umgeht. Mit Erfolg.

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Sie schreiben derzeit an einem zweiten Buch, wird das ein Nachfolger des Buches „Erfolg Lacht“, eine Ergänzung oder etwas ganz anderes?

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Die humorvolle Wahrheit ist, ich schreibe an jeder Menge Bücher. Ich gebe nämlich, bei meinem Lieblingsverlag GABAL, eine Buchserie heraus. Obertitel und Titel des ersten Buches: „Was der Humor für Sie tun kann, wenn in Ihrem Leben mal wieder alles schiefgeht“. Dieses Buch kommt Ende Januar 2014 heraus. Es ist kein Nachfolger von „Erfolg lacht!“. Es ist ein kabarettistisches, schräges Buch, in dem die menschlichen Krisen besprochen werden anhand von 12 sehr komischen Geschichten  und Hu, der Humor, zu sehr schrägen Humorlösungen anregt. Jawohl, mir ist nämlich 2012 der Humorpersönlich erschienen. 10 - Tiger(siehe Bild).

Er erscheint nicht jedem. Aristophanes ist er erschienen. Und Loriot. Und Nessi Tausendschön und den Anke Engelke. Naja und jetzt mir. Man stelle sich das vor! In meinem Wohnzimmer! Damals noch in Hannover! Das ist der Hammer! Der Humor erscheint in Hannover! Wer denkt denn an so was? Das allererste Mal ist er vor 150000 Jahren dem homo sapiens Karlheinz und rette ihn davor, Junkfood für den Säbelzahntiger Shir Khan zu werden, in dem er diesem 333 Witze erzählte. Tja , und nun zwingt er  mich, seine Bücher zu schreiben. Hu, der Humor, meine ich. Nicht Shir Khan. Ich fungiere da nur als Humormedium. Und Humortippse. Im September erscheint dann „Was der Humor für Sie tun kann, wenn mit Ihrer Liebe mal wieder alles schiefgeht.“ Und dann geht es Jahr für Jahr so weiter. Es sind Bücher für jedermann und jedefrau, die in Krisen zu anderen Perspektiven und Lösungen kommen wollen. Mit viel Humor. Und sie sind politisch inkorrekt, pädagogisch Panne und völlig oversexed. Aber ich kann nichts dafür. Hu, der Humor, hat Schuld!

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Liebe Frau Vogler, es war ein wundervolles Zwiegespräch, jedoch möchte ich eines noch wissen: „Gibt es denn bald auch noch Hutensilien zu kaufen?“

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09 - Jumi+Hu

Lieber Jonny Hofer, das sehe ich ganz genauso. Und natürlich ist Hu, der Humor, ein bisschen eitel. Und er will Hutensilien zum Merchandising. Meine wunderbare Illustratorin Susanne Bauermann– Hu ist für alle anderen außer mir unsichtbar, deswegen muss Susanne ihn zeichnen – und ich überlege noch, welche genau. Lassen Sie sich überraschen!

Es wird, wen wundert’s, mit Humor und Krisen zu tun haben.

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jumi-vogler1Blog-Jonny-HoferJumi Vogler ist Expertin für Spitzenleistungen und Humor als Erfolgsstrategie

Ihr Motto: „Wow the company! – Mit Begeisterung zu Spitzenleistungen“.
Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Publizistik war sie Mitglied der Künstlerischen Leitung des Niedersächsischen Staatsschauspiels Hannover. Gleichzeitig übte sie eine Lehrtätigkeit an der Leibniz-Universität Hannover aus. Anschließend wechselte Jumi Vogler in die Wirtschaft und brachte ihr Wissen zu Kommunikation, Führung und Motivation als Personalentwicklerin der Volkswagen AG ein.

In ihren mitreißenden, klugen und humorvollen Vorträgen zeigt sie, wie Führung mit Begeisterung Spitzenleistungen erzielt und Humor als Erfolgsstrategie Wachstum schafft.
Jumi Vogler berät, trainiert Führungskräfte. Ihr Fokus: „Excellence in leadership – Mit Begeisterung zu Spitzenleistungen!“.
Darüber hinaus ist sie als Dozentin in der Graduiertenakademie der Leibniz Universität Hannover tätig. Ihr aktuelles Buch: „Erfolg lacht! Humor als Erfolgsstrategie“ ist mit viel Medienaufmerksamkeit im Wirtschaftsverlag GABAL erschienen.

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Erfolg-Lacht-Blog-Jonny-Hofer_sErfolg hat, wer das eigene Humorpotenzial entwickelt
Humor ist kein Witz. Humor bewegt als Kommunikations- und Motivationsstrategie Menschen. Mit Humor macht Leistung Spaß. Humor hilft dem Verkauf. Humor schafft Wachstum. Persönliches und ökonomisches. Und: Humor ist erlernbar! UND: Er kostet nichts! Jumi Vogler zeigt, wie Sie Ihr Humorpotenzial aktivieren und steigern können: privat mit Freunden und Familie, beruflich mit Kunden und Kollegen und im Unternehmen. Sie können sofort durchstarten und werden sofort Erfolg haben. Die Lachmuskeln, die Gehirnzellen und das eigene Humorpotenzial werden sofort aktiviert. Sie erfahren, wie die Erfolgsstrategie Humor im Beruf und in Unternehmen positive Veränderungen bewirkt. Denn Humor basiert auf emotionaler Intelligenz, Wertschätzung und Menschenkenntnis. Viel Sprachwitz und zahlreiche Übungen werden Ihnen ein lachendes Lesevergnügen bereiten.

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… Hermann Scherer

Avatar-ZwiegesprächIst ihnen schon mal die Aussage „Unsere Welt ist eigentlich nur für Glückskinder gemacht“ an den Kopf geworfen worden? Die meisten werden Denken, „was für ein Quatsch!“ Wenn es so wäre, gäbe es ja schon lange keine Menschen mehr. Oder, wie ist es, wenn man diesem Satz ein wenig mehr Zeit und Raum im Gehirn gibt und sich darüber erst einmal Gedanken macht. Haben wir hier eine neue Form der Evolutionstheorie? In der biologischen Evolutionstheorie beschreibt man den jeweiligen Stand der Forschung, zu den verschiedenen Fragen der Entstehung und Veränderung der Arten.

Ein Mann Namens Charles Darwin hatte durch seine Darwinsche Evolutionstheorie auch schon manche Probleme mit dem Gedankengut anderer und er gilt heute wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler aller Zeiten. Wenn man bedenkt, wie viele Teildisziplinen der Biologie Erkenntnisse für die Evolutionstheorie beisteuern, wie z.B. die Genetik, die Morphologie, die Anatomie, die Zellbiologie, die Biochemie, die Verhaltensbiologie, die Ökologie und Biogeographie und die Entwicklungsbiologie, dann würde es nicht wundern, wenn man das Glücksempfinden oder das Glücklich sein, mit in die Verhaltensbiologie packen würde. Et voilà, da haben wir es, Herr Scherer, sind sie ein Evolutionstheoretiker?

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Dabei wurde Darwin mit „Survival of the fittest“ oft falsch übersetzt. Nicht der Stärkste oder Schnellste gewinnt den Wettkampf, sondern der, der sich am besten an die Situation anpassen kann (to fit). Im einen Augenblick sind es noch Dinosaurier, einen Wimpernschlag von wenigen Millionen Jahren später sind es Ratten.

Heute ist es noch der Homo, manchmal Sapiens, morgen sind es vielleicht die Küchenschaben. Oder immer noch der Homo Sapiens, wenn er sich zwischenzeitlich zum Homo Luckicus gewandelt hat. Und möglicherweise ist es nicht die biologische, sondern die göttliche Bestimmung, dass wir unsere Welt, die wir viel zu selten Paradies nennen, bekommen haben, damit wir dort in dieser – uns manchmal so fremden Welt – glücklich sind..

Denn es gilt zu beweisen, dass wir nicht auf dieser Welt sind um glücklich zu werden, sondern um glücklich zu sein. Doch wir sind viel zu sehr ergebnisorientiert und nicht erlebnisorientiert und werden zu häufig mit unseren letzten Weg mit einem zurückgelassenen Rucksack von Ergebnissen statt Erlebnissen antreten. Und genau das zu ändern wäre ein beispielhaftes Beispiel einer Revolution und damit eine Evolution.

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Herr Scherer, eine echte Revolution formulieren sie in ihrem Buch „Glückskinder“ bereits schriftlich aus. Sie wollen entgegen der Gepflogenheiten von Jahrhunderten junge Menschen sogar zu Luftschloßarchitekten ausbilden lassen. Ich könnte ihnen aus meiner Umgebung nur ganz wenige Menschen nennen, die sie darin unterstützen würden oder wollten. Luftschlösser, Träume, Visionen – sie verlangen den Eltern, Erziehern und Realisten dieser Welt einiges ab. Im allgemeinen heißt es doch, „setz dir realistische Ziele, damit sie auch erreichbar sind und nicht frustrieren“. Wie entgegnen sie diesem Denkmuster?

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Die Aussage „Sei doch realistisch“ ist ein Versteck. Um visionär denken zu können, darf uns die „realistische Realität“ oder was wir dafür halten, nicht im Weg stehen, wir brauchen vielmehr ein hohes Maß von Realitätsanzweifelung oder Realitätsignoranz. Um Wege zum Ziel zu erkennen, die außerhalb des üblichen Alltagstrotts liegen, eben Chancen zu erkennen, müssen wir die Signale, die wir über die Realität empfangen mit unseren nichtrealen Vorstellungen verbinden. Deshalb können Sie ein Brainstorming sofort verlassen, wenn jemand sagt: „Jetzt aber mal realistisch!“

Doch wir haben gelernt Kompromisse zu machen, das ist unser Versteck. Und wenn Sie sagen, Sie haben es für Ihre Verhältnisse doch schon ganz passabel weit geschafft, wenn Sie realistisch bleiben, dann ist das immer noch eine Ausrede, nur auf hohem Niveau. Das Unrealistische zu versuchen, damit dürfen Sie nie aufhören. Es ist nämlich oft leichter, das Unrealistische zu erreichen, als das Realistische. 99 Prozent der Menschen auf dieser Welt glauben nicht daran, dass sie in der Lage sind etwas Großes zu vollbringen und streben nur nach dem Mittelmaß. Folglich ist gerade bei den realistischen Zielen der Wettbewerb am schärfsten. Deshalb ist es paradoxerweise besonders zeit- und energieaufwändig, solche vermeintlich einfachen oder normalen Ziele zu erreichen.

Es ist beispielsweise heute oft leichter eine Finanzierung für eine Million aufzubringen, als eine Finanzierung für 100.000. In einer Bar ist es leichter, die seltene, perfekte 10-Punkte-Traumfrau anzusprechen, als eine der vielen 6-Punkte-Frauen, um die die meisten Männer herumschwarwenzeln, weil sie sich mehr nicht zutrauen. Das gleiche gilt auch für den Rest der Welt, Ihre beruflichen Ambitionen zum Beispiel. Sie dürfen nicht den Fehler machen, die Konkurrenz zu über- und sich selbst zu unterschätzen. Es sind die gewöhnlichen Menschen, die außergewöhnliche Dinge machen – und damit vielleicht sogar außergewöhnlich werden.

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Ein faszinierendes Beispiel aus der Realität der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, mit der Rosa Louise Parks aus einem gewöhnlichen Menschen zu einem außergewöhnlichen wurde, beschreiben sie in ihrem Buch ja auch, doch melden auch sie immer wieder Selbstzweifel an.Für viele sind sie ein besonderes Beispiel, ein außergewöhnlicher Mensch. Im Buch fällt allerdings immer wieder auf – zum einen ihr Ruf nach dem Weg, weg von der Masse – hin zum individuell denkenden Visionär und auf der anderen Seite immer mal wieder der Zweifel an eigenen Entscheidungen. Wie passt das zusammen?

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Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut mit allen Eigenschaften, die dazu gehören und auch den Eigenschaften, die nicht dazu gehören. Und zu letzteren gehören die Selbstzweifel. Die Ängste, die Gefühle, die das Gegenteil von Mut sind. Wir können diese Dinge nicht leugnen, nur versuchen damit richtig umzugehen.

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„Wir können diese Dinge nicht leugnen, nur versuchen damit richtig umzugehen. “ Mit einer solchen Aussage gehören sie eindeutig zu einem sehr begrenzten Kreis bekannter Persönlichkeiten, die sich derzeit zuhauf zu Themen wie Glück und Erfolg äußern, wodurch sie ihr Motto – Jenseits vom Mittelmaß – nochmals unterstreichen. Ist jedoch vielleicht genau dieses einer der Gründe, warum sie ihren Umgang mit ihrem Chancenblick so geschärft haben – gerade auch wissend, dass nicht jede Chance die Ihre sein muss bzw. nicht jede Chance auch eine erfolgreiche Entwicklung durchläuft, jedoch große Chancen lauern können?

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Wir wissen, dass die meisten Vorhaben scheitern, dass Chancen häufiger den Geschmack des Misserfolgs und seltener die Süße des Erfolgs erleben. Der größte Feind der Chancen sind die Chancen selbst. Denn wer keine hat, der sollte eine suchen, doch diejenigen, die ihre Chancen gefunden haben tun häufig gut daran keine weiteren zu suchen, zumindest so lange nicht, bis die Chance einen gewissen Reifegrad hat. Es ist augenzwinkernd vergleichbar mit der Partnersuche. Wer keinen hat, der sollte möglicherweise an vielen Stellen suchen und schnuppern. Wer jedoch einen gefunden hat, der sollte mit dem schnuppern aufhören.

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Bei unserer ersten Begegnung erzählten sie fast beiläufig und bescheiden, dass das Buch „Glückkinder“ ihr bis zu diesem Zeitpunkt wohl persönlich wichtigstes Buch ist. Ich selbst habe auch stark von den Inhalten profitiert, jedoch fast noch mehr, von der Art wie es geschrieben ist. Es erscheint sehr authentisch, fast als würden sie vor einem sitzen und alles erzählen. Im Grunde ist es auch für junge Leser interessant, da auch die Beispiele, Geschichten und Anekdoten sehr klar und unkompliziert sind. In dieser Art geht es auch in ihrem Buch „Schatzfinder“ weiter. Werden wir in der Zukunft noch mehr Bücher dieser Art von ihnen erwarten können?

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Lieber Herr Hofer, wenn es Geist, Zeit und Muße zu lässt ein weiteres, solches Buch zu schreiben, dann gerne. Doch vor einem solchen Buch liegt ja oft auch ein dementsprechendes Leben mit Erlebnissen, Erfolgen und Niederlagen. Wenn die Zweifel kleiner als die Hoffnung sind, dann ist das eine gute Ausgangsbasis. Sie bekommen auf alle Fälle eines geschenkt 🙂

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HERMANN SCHERER

MEHRFACH DEN MARKTFÜHRER HERAUSGEFORDERT

HermannScherer-Presse5-124818-28092011Blog-Jonny-HoferNach dem Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Verkaufsförderung in Koblenz, Berlin und St. Gallen baute er mehrere eigene Unternehmen auf, etablierte diese in der Branche, eroberte große Marktanteile von den Wettbewerbern und wurde vom Herausforderer der Branchengrößen zum Marktführer. Ein Unternehmen platzierte er nach kurzer Zeit unter den TOP 100 des deutschen Handels. Parallel dazu wurde er internationaler Unternehmensberater, Trainerausbilder und Manager of Instruction der weltweit größten Trainings- und Beratungsorganisation. Dort erhielt er den Platinum Award für höchste Qualität und höchsten Umsatz. In den weltweiten Rankings von über 10.000 Verkäufern erreichte er regelmäßig Plätze unter den TOP 10.

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Das persönlichste Buch von Hermann Scherer „Glückskinder“

Lassen Sie sich berühren, wachrütteln und begeistern! Hermann Scherer zeigt auf, wie man chancenintelligent wird. Das heißt, wie man seine – sich täglich bietenden – Chancen erkennt und effizient nutzt. Hermann Scherer reflektiert, denkt quer sowie voraus, polarisiert, stellt in Frage, provoziert, öffnet Augen und beantwortet die Frage: »Warum suchen manche lebenslang Chancen, während andere sie täglich nutzen?« Das Buch ist ein Plädoyer für ein Leben vor dem Tod.

01-Glückskinder-Cover-350-Blog-Jonny-HoferDer Fisch springt nicht an den Haken und das Reh läuft nicht vor die Flinte. Genauso will auch die Chance gejagt sein. Glückskinder wissen das. Statt darauf zu warten, dass ihnen alles Gute einfach in den Schoß fällt, setzen sie ihre Chancenintelligenz ein: die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und zu nutzen – und zwar die richtigen! Klingt banal? Warum sind wir dann nicht längst alle Glückskinder? Hermann Scherer erzählt viele Geschichten von Menschen, die Chancen in scheinbar unbedeutenden oder gar ausweglosen Situationen gesehen und ergriffen haben. Zum Beispiel von Stefan Raab, der es vom Metzgerei-Lehrling zum medialen Multitalent gebracht hat. Oder von Cliff Young, der im Alter von 61 Jahren den 875 km langen Ultra-Marathon in Overall und Gummistiefeln lief und gewann. Und Scherer macht klar, was man über Chancen wissen muss: Sie liegen nie in der Zukunft, sie pfeifen auf Regeln und sie sind so alltäglich wie das Leben! “Die Sorte Glück, die ich meine, wenn ich von Glückskindern spreche, ist der Zustand des Glücklichseins, der nicht durch einen zufälligen Glückstreffer hervorgerufen wird, sondern durch eine Art zu leben, die einem ermöglicht, dauerhaft Chancen zu entdecken und zu nutzen. Um diese Glückskinder und ihren besonderen Chancenblick geht es in diesem Buch” sagt Hermann Scherer.

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